Die Kulturpflanze Hanf dient seit Jahrtausenden als Heilkraut und Rohstoff für Kleidung. Jene Pflanze, die wegen ihrer Verwendung als Rauschmittel oft als verpönt gilt, feiert nun eine medizinische Renaissance.
Spricht man in unserer Gesellschaft von Hanf, denken die meisten
vorrangig an das Rauschmittel. Zu Unrecht, denn die Wirkstoffe der
Pflanze, die sogenannten Cannabinoide, finden in der Medizin vermehrt
als Heilmittel Anklang.
Die Wirkstoffe THC und CBD
Beide Wirkstoffe werden bereits in der Medizin und als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt. THC (Tetrahydrocannabinol) unterliegt jedoch aufgrund seiner psychoaktiven Wirkung strengeren ärztlichen und gesetzlichen Vorschriften als der Wirkstoff CBD (Cannabidiol), welcher kaum berauschend wirkt.
Heilende Wirkung, strenges Gesetz
Laut Suchtgiftverordnung ist in Österreich jedoch auch der medizinische Gebrauch von Cannabis verboten. Eine Ausnahme bilden synthetisch hergestellte (Einzel-) Wirkstoffe der Cannabispflanze, wie THC, die per Rezept verschrieben werden dürfen. Diese Wirkstoffe kommen vor allem bei chronischen Schmerzen, Phantomschmerzen nach einer Amputation, schweren Depressionen und Angststörungen, Multipler Sklerose sowie Krebserkrankungen zum Einsatz.
CBD im Vormarsch
Der zweite Hauptwirkstoff des Hanf, das CBD, gewinnt daher aus medizinischer Sicht immer mehr an Bedeutung. Cannabidiol wirkt schmerzstillend, antibakteriell, krampflösend und entzündungshemmend. Darüber hinaus wird der Wirkstoff zur Behandlung von Schlafstörungen sowie Angstzuständen und Tumoren eingesetzt. CBD ist als Reinsubstanz in Apotheken und als Naturextrakt in verschiedenen Konzentrationen auf dem freien Markt erhältlich. Vor dem Einsatz empfiehlt sich eine Absprache mit einem fachkundigen Arzt.