Von der Gürtelrose hat wohl jeder schon einmal gehört. Doch dankenswerterweise trifft sie ja immer nur die anderen – ich selber bekomme so etwas eh nicht. Oder?
Den Begriff Gürtelrose, medizinisch auch Herpes zoster genannt, hat wohl jeder schon gehört. Viele glauben auch zu wissen, dass es sich dabei um einen kleinen Ausschlag handelt. Nichts weiter Tragisches – sollte man annehmen. Doch leider ist das nicht der Fall! Herpes zoster ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung, die mit schweren und langanhaltenden Komplikationen einhergehen kann. Doch wie äußert sich die Gürtelrose denn nun wirklich und was geht da im Körper vor?
Herpes zoster
Die Gürtelrose ist eine neurokutane Erkrankung, sprich, sie betrifft primär das Nervensystem und die Haut. Ausgelöst wird die Gürtelrose durch ein Virus, das ursprünglich im Kindesalter die Schafblattern ausgelöst hat. Von diesem Moment an versteckt es sich lebenslang in Nervenknotenpunkten und kann im Alter in die Haut auswandern. Dort sorgt es nicht nur für gerötete Ausschläge mit Bläschenbildung, sondern bei vielen Patient:innen auch für enorme Schmerzen. Im Idealfall gehen diese heftigen Schmerzen nach Tagen bis Wochen wieder vorbei. Mit etwas Pech können sie aber auch länger als drei Monate andauern. Die Gürtelrose zählt laut Expert:innen sogar zu den stärksten Schmerzerlebnissen, die der Mensch kennt.
Häufigkeit
Die Gürtelrose ist eine weit verbreitete Erkrankung, deren Häufigkeit mit steigendem Alter deutlich zunimmt. In Österreich müssen wir mit etwa 40.000 Betroffenen pro Jahr rechnen. Meist sind das Patient:innen über dem 50. Lebensjahr. Denn mit zunehmendem Alter nimmt die Aktivität des Immunsystems ab, das Virus kann sich wieder ausbreiten. Diesen Effekt nennt man Virus-Reaktivierung. Bis zum Erreichen des hohen Lebensalters ist jede:r dritte Österreicher:in mindestens einmal von Herpes zoster betroffen. Auch weil 99,5 Prozent der Bevölkerung das Virus in sich trägt. Die Wahrscheinlichkeit, auch betroffen zu sein, ist also sehr hoch.