Im Rahmen des Aktionsmonats MOVEMBER setzt auch PATIO ein Zeichen für mehr Lebensqualität mit Prostatakrebs – der häufigsten Krebserkrankung bei Männern.
Mit einer Prostatakrebserkrankung gehen viele persönliche Ängste und Sorgen einher. Für Betroffene sind Inkontinenz und Impotenz neben anderen körperlichen und psychischen Belastungen sehr präsente Themen. Sie lösen sowohl zum Zeitpunkt der Diagnose als auch danach viele verschiedene Emotionen aus, unter anderem, weil sie ein großes Tabuthema darstellen. Es fällt oft schwer, darüber zu sprechen, was häufig zu einer Stigmatisierung oder Unterdrückung der eigenen Gefühle führt.
Insbesondere Männern fällt es aufgrund von gesellschaftlichen Gendernormen oft schwer, über diese unterschiedlichen Gefühle, die mit Erkrankung und Behandlung von Prostatakrebs einhergehen, zu sprechen. Es wäre jedoch enorm wichtig, sich offen darüber auszutauschen, um von den Erfahrungen anderer gegenseitig zu lernen. Darüber hinaus könnte auch die Wissenschaft einige Informationen aus dem Wissen von Betroffenen für sich nutzen. Dennoch haben einige Patienten und ihre Bezugspersonen persönliche – private – Wege im Alltag gefunden, um mit der Krebserkrankung zu leben. An diesem Punkt will das Projekt PATIO anknüpfen.
Das Ziel von PATIO ist es, dieses von Patienten generierte Wissen zu sammeln und als wesentlichen Bestandteil in der Forschung einzusetzen. Aktuell wird zusammen mit Betroffenen ein digitales Kommunikationswerkzeug konzipiert und umgesetzt, das den Alltag mit Prostatakrebs erleichtern soll. Gerade in Zeiten von COVID-19 benötigen wir Formate, mit denen sich Betroffene auch von Zuhause aus in die medizinische Forschung einbringen und so die Gesundheitsversorgung von Morgen mitgestalten können.
Bei PATIO werden die Erfahrungen von direkt und indirekt Betroffenen mithilfe von „Open-Innovation-in-Science“-Methoden eingebunden. Damit werden sie zu Co-Forschenden. Zusätzlich wird das Wissen durch den Beitrag von Expert:innen aus der Praxis ergänzt. Gemeinsam arbeitet das Team an Modellen, um diese Informationen auch für andere Betroffene zugänglich zu machen.
Namhafte österreichische Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Medizin haben sich öffentlich zum Projekt PATIO bekannt und symbolisch die Erfahrungen und Botschaften der Betroffenen hochgehalten, um auf die wertvollen Beiträge von Patienten und deren Bezugspersonen aufmerksam zu machen. „Damit weisen wir bewusst auf die Schwierigkeiten und Sorgen aller Prostatakrebs-Erkrankten und deren Bezugspersonen hin. Wir von PATIO unterstützen mit dieser Aktion den MOVEMBER und tragen somit wesentlich zur Männergesundheit bei“, erklärt der Initiator und Leiter des Projekts PATIO, Prof. Dr. Markus Mitterhauser, Direktor des Ludwig Boltzmann Institute Applied Diagnostics.
Ein Co-Forscher des PATIO-Teams erzählt von seinem Weg und dem Umgang mit der Erkrankung: „Darüber reden ohne Vorurteile!” Er lädt damit alle anderen Betroffenen ein, sich der Initiative anzuschließen und gemeinsam den Alltag mit Prostatakrebs zu verbessern.
Die Informationskampagne ist unter www.applied-diagnostics.at/patio/ zum Download erhältlich und lädt zum Informieren ein.
Das Ludwig Boltzmann Institut Applied Diagnostics
Das Ludwig Boltzmann Institut Applied Diagnostics forscht an der Medizinischen Universität Wien an einer minimal-invasiven personalisierten Diagnostik bei Prostata- und Dickdarmkrebs.
PATIO wird am Ludwig Boltzmann Institut Applied Diagnostics gemeinsam mit Mitarbeiter:innen aus dem akademischen Bereich (Universität Wien) und einem Patientensprecher der Selbsthilfe Prostatakrebs Österreich durchgeführt. Das erweiterte Team umfasst aktuell dreizehn Patienten und eine Angehörige, die mit ihrem Wissen und ihrer Lebenserfahrung beitragen.
Kontaktadresse: [email protected]
Website: www.applied-diagnostics.at/patio/
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