Mag. Melanie U. Bruckmüller
Senior Expert und operative Programmleiterin im Bereich Ernährung & Prävention bei Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Was brauchen Kinder? Wie können Eltern dazu beitragen, dass sich ihr Kind gut entwickelt und später gesund is(s)t?
Für eine gesunde, vielfältige Ernährung braucht es nur ein paar Grundregeln. Wenn sich diese bereits in frühester Kindheit als Gewohnheit festigen, ergibt das eine starke Basis für das spätere Leben. Das ideale Getränk ist Wasser, auf gesüßte und gezuckerte Getränke am besten gänzlich verzichten. Pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Getreide und Getreideprodukte sowie Kartoffeln sollten reichlich verwendet werden, tierische Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch, Eier sowie Milch und Milchprodukte hingegen nur in Maßen angeboten werden. Süßes, Fettes und Salziges sind ernährungsphysiologisch weniger empfehlenswert und sollten daher selten konsumiert werden – maximal eine Portion pro Tag. Die Essgewohnheiten von Kindern sind oft sehr speziell und von Kind zu Kind unterschiedlich. Speisen, die heute noch liebend gern gegessen wurden, werden morgen vielleicht schon nicht mehr gemocht oder umgekehrt. Am besten versuchen Eltern, so wenig wie möglich darauf zu reagieren. Kämpfe bei Tisch bringen nichts. Erfolgversprechender ist die Betonung des guten Geschmacks („Probier das, das schmeckt richtig gut!“). Essen die Kinder zu wenig Gemüse und Obst, kann Gemüse zum Beispiel in Suppen oder Soßen versteckt werden. Obst und Gemüse sollten immer griffbereit sein und mundgerecht angeboten werden, etwa als Obstspießchen oder Gemüsesticks. Lustiges Anrichten als Gemüsegesicht oder Gemüsetier animiert ebenfalls zum Essen. Abwechslung kommt in jedem Fall gut an: Schmeckt die Karotte in gekochter Form nicht, kann man sie zum Beispiel raspeln oder in Kombination mit anderen Lebensmitteln, die schmecken, servieren, beispielsweise in Spaghettisoße. Wird Cremespinat nicht gegessen, kann man Spinatknödel probieren. Der Essensvorgang ist eine Zeit des Lernens und der Eltern-Kind-Interaktion. Mit dem Kind reden, Augenkontakt halten und ein liebevoller Zuspruch während des Essens wirken sich positiv aus. Kinder lernen auch durch Beobachtungen. Eltern sollten ein gutes Vorbild sein. Am besten lernen Kinder das Essen am gemeinsamen Familientisch.
TIPPS:
• Kinder in die Zubereitung einbinden: Gemüse schneiden, Salat waschen, mitkochen oder einfach den Tisch decken.
• Vorausschauende Speiseplanung: Am Wochenende gemeinsam mit der Familie Gerichte für die kommende Woche überlegen und den Einkauf erledigen.
• Rezeptsammlung: Beliebte Rezepte aller Familienmitglieder sowie schnelle und gesunde Rezepte sammeln. So sind immer Anregungen zur Hand.
• Den Kindern ermöglichen, neue Lebensmittel mit allen Sinnen – Riechen, Sehen, Fühlen, Hören, Schmecken – kennenzulernen.
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