Was ist Zöliakie, wie macht sie sich bemerkbar und was kann man dagegen unternehmen? Die Vorsitzende der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Zöliakie, Hertha Deutsch, über ein Leben mit der Intoleranz.
9 von 10 Betroffenen sind nicht diagnostiziert
Eisenmangel,
häufige Infekte, Osteoporose, Müdigkeit, Krankheitsgefühl,
Bauchbeschwerden, verzögertes Wachstum bei Kindern – bei jedem einzelnen
Symptom könnte Zöliakie die Ursache sein. Deshalb wird Zöliakie auch
als Chamäleon bezeichnet und leider auch sehr oft nicht erkannt.
Keine Selbstdiagnose oder eine glutenfreie Diät probieren!
Die einzige Behandlung der Zöliakie ist eine strikte glutenfreie Ernährung. Es ist völlig falsch, auf Verdacht mit einer glutenfreien Ernährung zu beginnen, da Zöliakie nach Diätbeginn nicht mehr diagnostiziert werden kann, eine neuerliche Belastung mit Gluten müsste erfolgen.
Zöliakie-Diagnose
Hinweise auf Zöliakie geben spezifische Antikörper im Blut: tTG der Klasse IgA, wobei ein IgA-Mangel ausgeschlossen werden muss. Anschließend erfolgt eine Gastroskopie, bei der kleine Gewebsproben der Dünndarmschleimhaut völlig schmerzlos entnommen und so eine Zottenatrophie nachgewiesen werden kann. Lebensmittelunverträglichkeitstests und diverse Teststreifen sind nicht geeignet.
Glutenfrei zertifizierte Produkte
Das internationale Glutenfrei-Symbol wird weltweit von den nationalen Zöliakievereinen nach strengen einheitlichen Qualitätskriterien vergeben und kontrolliert: Audit der Produktionsstätten, Kontrolle der Glutenfrei-Analysen etc. Die internationale Registrierungsnummer unter dem Symbol besteht aus Landescode, Firmencode und jeweiliger Produktnummer, z.B. AT-050-031.
Details und Auskünfte: www.zoeliakie.or.at