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Was weiß ist, klingt ungefährlich – weißer Hautkrebs ist es aber nicht. Ein Expertengespräch mit ao. Univ. Prof. Dr. Rainer Kunstfeld über Risiken und Vorbeugung.

ao. Univ. Prof. Dr. Rainer Kunstfeld

Medizinische Universität Wien
© Foto: Felicitas Matern

Zunächst einmal zur Erklärung: Was ist eigentlich weißer Hautkrebs, was versteht man unter der Bezeichnung?

Man unterscheidet zwei Hautkrebsarten, den schwarzen (Melanom) und den weißen Hautkrebs. Zu Letzterem zählen das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom mit dem Vorläufer, den sogenannten Aktinischen Keratosen. Das maligne Melanom ist die gefährlichste Hautkrebsart, weil es im fortgeschrittenen Stadium häufig metastasiert. Weißer Hautkrebs ist aber auch nicht zu unterschätzen, weil er auch gesundes Gewebe wie Haut, Nerven und sogar Knochen zerstören kann.

Was kennzeichnet weißen Hautkrebs?

Es handelt sich um einen Tumor, der meistens an lichtexponierten Stellen auftritt, also insbesondere im Kopf- und Halsbereich. Wesentlicher Faktor für die Entstehung ist UV-Strahlung, die mit einer langen Verzögerung von 20 bis 30 Jahren zur Entstehung von weißem Hautkrebs führt. Daher betrifft der weiße Hautkrebs zumeist eher Menschen ab 60, was daran liegt, dass man über viele Jahre auf der Haut UV-Strahlen sammelt.

Wie kann man sich das vorstellen?

UV-Strahlung reduziert einerseits das Immunsystem in der Haut und schädigt andererseits auch die DNA, die Erbsubstanz der Hautzellen. Dadurch begünstigt UV-Strahlung das Entstehen von Hauttumoren.

Wer ist denn sonst noch besonders gefährdet?

Die Häufigkeit von weißem Hautkrebs steigt ab dem 60sten Lebensjahr sprunghaft an, kann aber schon viel früher ausbrechen, etwa bei Menschen mit besonders hoher UV-Exposition wie leidenschaftlichen Bergsteigern oder Wassersportlern. Entscheidend ist auch, welcher Hautphototyp man ist. Ganz allgemein gilt: Je heller die Haut und je weniger man bräunt, desto höher ist das Risiko für die Entstehung von Hautkrebs.

Wie wirkt die Sonne dabei auf die Haut?

UV-Strahlung kann die Haut akut schädigen; das ist eine Wirkung, die die meisten von uns kennen, nämlich der Sonnenbrand. Dann gibt es noch die chronische Schädigung, das ist einerseits Hautalterung und andererseits eben weißer Hautkrebs.

Was können Sie zur Vorbeugung empfehlen?

Wichtig ist, Sonnenbrände zu vermeiden. Das gilt besonders im jungen Alter. Sonnencreme ist nicht die einzige Möglichkeit, sich vor Strahlung zu schützen. Man sollte auch Hüte und Kappen tragen, UV-abweisende Bekleidung und Sonnenschirme verwenden. Denn: Die Haut vergisst nicht!

MAT-AT-2101221 1.0 09/2021

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