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Diabetes

Gut zu Fuß – trotz Diabetes?

Wir erklären, was ein „diabetischer Fuß“ ist, welche Probleme er machen kann und was diese verursacht. Zudem zeigen wir wirkungsvolle Maßnahmen zur Vorbeugung und Pflege auf.

Das Diabetische Fußsyndrom (DFS), auch  diabetischer Fuß oder diabetisches Fußulkus genannt, ist eine Erkrankung, die die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oft nach sich zieht. Sie ist besonders dann anzutreffen, wenn ein Diabetiker schon lange an Diabetes leidet und sein Diabetes schlecht eingestellt ist, er also auf Dauer zu hohe Blutzuckerwerte hat. Der Anteil, der laut ÖDG (Österreichische Diabetes Gesellschaft) mindestens einmal im Leben an der Folgeerkrankung diabetischer Fuß leidet, wird mit 25 Prozent beziffert.

Welche Ursachen hat die Folgeerkrankung?

Jeder dritte Diabetiker hat schlecht durchblutete Beine. Bei einem schlecht eingestellten Diabetes leiden oft die Nerven und Blutgefäße in den Füßen, es kommt zu Durchblutungs- und Empfindsamkeitsstörungen (neuropathischer Fuß). Schon Hornhautschwielen, Hautrisse, kleine Verletzungen oder Druckstellen, die wegen der mangelnden Sensibilität (Schmerzen als Frühwarnung fehlen) oft erst zu spät bemerkt werden, entzünden sich, heilen nicht aus und werden zu großflächigen Wunden („offener Fuß“).

Wann wird eine Amputation nötig?

Wird die Erkrankung zu spät erkannt und behandelt, infizieren sich auch die Knochen – es droht eine teilweise oder komplette Amputation des Fußes oder gar des Beins. Das Risiko, infolge der ersten Amputation auch das zweite Bein zu verlieren, ist immens. Lebensqualität und Lebenserwartung der Betroffenen sinken mit den Amputationen drastisch.

Call for Action

Jährlich finden in Österreich 2.500 Amputationen bei Diabetes-mellitus-PatientInnen statt, das sind 62 Prozent aller Amputationen. Die behandelnden österreichischen Fachgesellschaften (ÖGG, ÖGIR, ÖGIA) sagen jedoch, dass  sich mehr als 50 Prozent der derzeitigen Amputationen verhindern ließen.

Sie wandten sich daher mit einem „Call for Action“ an die Gesundheitspolitiker des Landes. Unter anderem fordern sie vom Ministerium eine Meldepflicht für Amputationen, ein Amputationsregister und weitere spezialisierte Gefäßzentren zur optimalen gefäßmedizinischen Versorgung, wie es sie derzeit nur an den Universitätskliniken in Innsbruck, Graz und Wien gibt.

Was bedeutet „ABC für Diabetiker“?

Die bereits erwähnten Fachgesellschaften empfehlen PatientInnen und behandelnden ÄrztInnen die sogenannten ABC-Maßnahmen:

  • Aufmerksame Fußkontrolle
  • Rechtzeitige Behandlung der Wunden
  • Rasche chronisch-konsequente medikamentöse Therapie

Wie können DiabetikerInnen vorsorgen?

Bei der täglichen Pflege (siehe Grafik) haben Sie Ihre Füße stets im Blick. Das sorgsame Reinigen, richtige Nagelschneiden und Behandeln trockener, rissiger Stellen mit geeigneten Pflegeprodukten sind Maßnahmen zur Selbstkontrolle.

Sind Sie wegen Ihres Diabetes oder anderer Erkrankungen nur beschränkt mobil, sollten Sie sich zur Fußpflege in professionelle Hände begeben. Das ist kein Luxus, sondern eine Sicherheitsmaßnahme!

Gehen Sie zur Vorbeugung neuer bzw. Behandlung bestehender Druckstellen frühzeitig zum Orthopäden. Er kann Ihnen individuelle Einlagen oder Spezialschuhe empfehlen, um die Füße zu entlasten.

Auch ein rechtzeitiger Besuch beim Gefäßchirurgen lohnt: Mit neuen Methoden lassen sich verschlossene Gefäße öffnen, um die Durchblutung wieder in Gang zu bringen.

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