Die Hausstaubmilbenallergie ist die dritthäufigste Allergie, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betrifft.
Univ.-Doz. Dr. Felix Wantke
Spezialist für allergisches Asthma,
Floridsdorfer Allergiezentrum
© Foto: Floridsdorfer Allergie Zentrum
Die Hausstaubmilben zählen zu den ganzjährigen Allergenen und finden sich in jedem Haushalt, auch wenn täglich gesaugt wird. Milben bevorzugen Wärme und eine höhere Luftfeuchtigkeit und leben vor allem in Textilien wie Teppichen, Bettzeug, aber auch in Kleidern und Sitzbezügen (Auto und öffentliche Verkehrsmittel).
Hausstaubmilbenallergiker leiden unter verlegter Nase, insbesondere in der Früh nach dem Aufstehen, aber auch nachts, wodurch die Schlafqualität mitunter erheblich beeinträchtigt ist. Typisch sind dann Beschwerden wie Tagesmüdigkeit oder Leistungsknick. Hausstaubmilbenallergiker leiden aber auch oft an Asthma bronchiale.
Bei Verdacht auf eine Allergie sollte möglichst rasch ein Allergietest durchgeführt werden. Dieser besteht aus einer Patientenbefragung (Anamnese), einem Hauttest (Pricktest) und der Bestimmung von spezifischen IgE-Antikörpern gegen die Hausstaubmilben. Ist die Allergie diagnostiziert, so bestehen mehrere Behandlungsansätze. Die Verringerung des Allergenkontakts kann durch Einsatz milbendichter Polster- und Bettüberzüge erreicht werden. Die verlegte Nase kann mit einem kortisonhältigen Nasenspray behandelt werden, zusätzlich empfiehlt sich die Gabe eines Antihistaminikums. Asthmatiker werden mit der klassischen Asthmatherapie behandelt (Betamimetikum und inhalatives Kortikoid, idealerweise mit Kombinationspräparat). Um die Allergie an der Wurzel zu behandeln, gibt es die allergenspezifische Immuntherapie (AIT), die „Desensibilisierungsbehandlung“. Hier wird das Allergen entweder in Spritzenform oder in Tablettenform, eventuell auch in Tropfenform über drei Jahre zugeführt, um den Organismus an das Allergen zu gewöhnen. Die Immuntherapie führt zu einer deutlichen Symptomreduktion, wobei der Effekt über Jahre anhält. Auch Asthmatiker können erfolgreich mit spezifischer Immuntherapie behandelt werden und benötigen nach Therapie deutlich weniger inhalative Medikamente. Eine spezifische Immuntherapie sollte möglichst früh erwogen werden.