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Home » Lunge Allergien Intoleranzen » Lungenkrebs: Anzeichen, die man im Auge behalten sollte
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Im Interview erklärt der Pneumologe Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht vom Kepler Universitätsklinikum in Linz, welche Anzeichen für Lungenkrebs sprechen können und warum gerade bei Lungenkrebs eine frühe Diagnose die Heilungschance erheblich verbessert.

Prim. Univ-Prof. Dr. Bernd Lamprecht

Warum sollten wir mehr über Lungenkrebs sprechen?
Lungenkrebs steht auf der Liste der Krebsneuerkrankungen in Österreich ganz weit oben: Etwa 5.000 Österreicher:innen erhalten jährlich die Diagnose. Lungenkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung nach Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern. 

Leider wird Lungenkrebs oft erst festgestellt, wenn er schon weit fortgeschritten ist. Bei 45 bis 50 Prozent der diagnostizierten Neuerkrankungen hat der Lungenkrebs bereits gestreut, also Metastasen gebildet. Die Aussicht auf Heilung ist dann sehr trübe: Mit fortgeschrittenem und metastasiertem Lungenkrebs liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate im Schnitt bei unter 10 %. 

Aber: Studien belegen, dass bei einem früh erkannten Lungenkrebs sogar die Chance auf Heilung besteht. Deshalb bemüht sich Österreich seit einigen Jahren verstärkt, auch für Lungenkrebs ein Screening zur Früherkennung zu etablieren, wie wir es beispielsweise für Brustkrebs schon haben.

Wie zeigt sich Lungenkrebs?
Dass Lungenkrebs meist erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird, liegt daran, dass er lange Zeit unbemerkt wachsen und auch schon früh streuen kann. Und wenn er sich bemerkbar macht, dann mit eher unspezifischen Anzeichen – anhaltender Husten, Knochenschmerzen, Schwindel, Sichtverschlechterungen und Kopfschmerzen. Diese Symptome lassen sich vielen Ursachen zuschreiben, bevor man an Lungenkrebs denkt. Bildgebende Verfahren und Gewebeproben, die bei einer Lungenspiegelung über die Atemwege oder einer Lungenpunktion entnommen werden, bringen schließlich Gewissheit.

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Wann sollte man an Lungenkrebs denken?
Wenn die genannten Anzeichen sich nicht auf eine andere Ursache zurückführen lassen, gilt es, sich auf Lungenkrebs untersuchen zu lassen. Das gilt auch für chronisch Erkrankte: Wer zum Beispiel an einer chronischen Bronchitis oder COPD leidet, sollte sich bei blutigem Auswurf oder ungewöhnlicher Atemnot unbedingt durchchecken lassen. 

Lungenkrebs kriegen vor allem Raucher:innen – stimmt das?
Aktive und ehemalige Raucher:innen, die seit weniger als zehn Jahren nicht mehr rauchen, haben ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Zu Recht gilt Nichtrauchen als die beste Prävention. Hinzu kommen Menschen, die lange in rauchigen, gasigen und staubigen Berufen gearbeitet und in Kontakt mit Asbest gestanden haben. Die meisten Lungenkrebspatient:innen sind zum Zeitpunkt ihrer Erstdiagnose 50 bis 75 Jahre alt. Die Zahl betroffener Frauen wächst, die Zahl betroffener Männer stagniert.

Wie behandeln Sie Lungenkrebs und mit welchem Erfolg?
Die Behandlung von Lungenkrebs fußt auf drei Säulen: OP, Strahlentherapie und medikamentöse Therapien. Letztere umfassen Chemotherapien, Immuntherapien und sogenannte „Targeted Therapies“, die den Krebs sehr zielgerichtet bekämpfen. Je nach Fall lassen sich die Behandlungen auch kombinieren.

Früh erkannter und noch nicht metastasierender Lungenkrebs lässt sich gut behandeln und auch heilen. Bei fortgeschrittenem Lungenkrebs liegt der Fokus darauf, die momentan akut-bedrohliche Erkrankung so in den Griff zu kriegen, dass sie nicht fortschreitet und die Betroffenen damit – ähnlich wie mit einer chronischen Krankheit – noch möglichst lange gut leben können. 

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