Let’s Talk Prostate Cancer Digital Atlas

Obwohl Jahr für Jahr immer mehr Männer an Prostatakrebs erkranken, ist die aktuelle politische Aufmerksamkeit dahin gehend noch ausbaufähig. Ein europaweiter Digitaler Atlas soll das ändern.

Steigende Zahlen bei Prostatakrebsraten, international unterschiedliche Behandlungsrichtlinien und von Land zu Land sehr ungleiche Ausgaben für Therapien – all das sind aktuelle Herausforderungen im Rahmen der medizinischen Versorgung von Prostatakrebspatienten. Daten im europäischen Vergleich zeigen, dass jene Länder, die pro Person mehr für die Behandlung von Krebspatienten ausgeben, tendenziell auch bessere Patientenergebnisse erhalten. Und obwohl Prostatakrebs nicht nur die Patienten selbst betrifft, sondern auch deren familiäres und soziales Umfeld, wird Prostatakrebs nach wie vor im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen weniger Beachtung geschenkt. Auch die Annahme, dass Männer eher mit als an Prostatakrebs sterben, ist eine weitverbreitete Fehleinschätzung. Denn in Europa leben über zwei Millionen Menschen mit Prostatakrebs, einer Erkrankung, die alleine im Jahr 2018 für über 107.000 Todesfälle verantwortlich war.

Ein europäischer Atlas für mehr Wissen

Um den medizinischen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen mit Daten, Informationen und Analysen rund um Prostatakrebs zu begegnen, wurde am 25. November dieses Jahres eine neue Plattform, der „Let’s Talk Prostate Cancer Digital Atlas“, lanciert. Dieser wurde von Astellas Pharma Europe Ltd. ins Leben gerufen und wird von dem Pharmaunternehmen auch finanziert. Der Let’s Talk Prostate Cancer Digital Atlas ist eine einzigartige, europaweite Plattform, die die neuesten Wissensdaten, Analysen und Informationen rund um Prostatakrebs zur Verfügung stellt. Der Digitale Atlas zielt einerseits darauf ab, Entscheidungsträger(inne)n informationsbasierte Daten zur Verfügung zu stellen, um Patienten medizinisch besser zu versorgen und so im Endeffekt auch bessere Ergebnisse für alle Beteiligten zu erhalten.

Richtige Behandlung zur richtigen Zeit

Der Let’s Talk Prostate Cancer Digital Atlas macht aber auch deutlich, dass direktes und aktives politisches Engagement entscheidend ist, um die Situation für Betroffene und Angehörige zu verbessern. Dahinter steht die Let’s Talk Prostate Cancer Group, die Politiker(innen), aber auch Entscheidungsträger(innen) im Gesundheitswesen dazu aufruft, Patienten mit Prostatakrebs die richtigen Behandlungen zur richtigen Zeit zur Verfügung zu stellen – unabhängig davon, in welchem europäischen Land Betroffene leben. Denn eines zeigt der Atlas auch: Die Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Ländern im Hinblick auf deren politischen, aber auch klinischen Ansatz sind groß. Daher ist es auch Ziel der neuen Plattform, diese Unterschiede zu verringern, um so maßgeschneiderte Programme und Unterstützungen für jeden einzelnen Patienten in Europa zu ermöglichen.

Gemeinsamer Entscheidungsprozess

Eine Zusammenarbeit der Länder und politischen Entscheidungsträger(innen) ist für die Let‘s Talk Prostate Cancer Group unumgänglich. Diese multidisziplinäre Expertengruppe, die sich aus Interessensvertreter(innen) verschiedener europäischer Organisationen aus dem Bereich Prostatakrebs zusammensetzt, arbeitet gezielt daran, die Politik dahin gehend zu verändern, dass Menschen mit Prostatakrebs rechtzeitig die optimale Behandlung basierend auf einem gemeinsamen Entscheidungsprozess zwischen Patienten und medizinischen Expert(inn)en erhalten. Der Digitale Atlas bietet daher einerseits für die Europäische Union als Ganzes und andererseits für jedes einzelne Mitgliedsland sowie Großbritannien und Nordirland eine umfangreiche Datenlage zu Prostatakrebs sowie zu Erkrankungshäufigkeiten, Überlebens- und Sterberaten sowie damit zusammenhängenden Kosten. Außerdem gibt der Let’s Talk Prostate Cancer Digital Atlas eine Zusammenstellung über die jeweiligen länderspezifischen Vorsorge- und Behandlungsrichtlinien. Darüber hinaus findet sich auf der Plattform auch ein Überblick über nationale Prostatakrebs-Patientenorganisationen.

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