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Warum regelmäßige Augenkontrollen bei altersbedingter Makuladegeneration unerlässlich sind

Close up of senior woman's brown eyes looking at camera.
Close up of senior woman's brown eyes looking at camera.
iStock/skynesher

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine Erkrankung der Netzhaut, die alle Menschen betrifft. Sie ist eine Alterserkrankung, trifft jedoch den einen früher als den anderen.

Univ.-Prof. Dr. Ursula Schmidt-Erfurth Professor and Chair Medical University Vienna Department of Ophthalmology and Optometry Foto: Medizinische Universität Wien

Univ.-Prof. Dr. Ursula Schmidt-Erfurth

Professor and Chair Medical University Vienna Department of Ophthalmology and Optometry © Foto: Medizinische Universität Wien

Priv.-Doz. Dr. Bianca Gerendas, MSc Fachärztin für Augenheilkunde und Optometrie, Medizinische Universität Wien

Priv.-Doz. Dr. Bianca Gerendas, MSc

Fachärztin für Augenheilkunde und Optometrie, Medizinische Universität Wien

Die Netzhaut ist ein hauchdünnes Gewebe mit dem Durchmesser von ca. einem Viertel Millimeter. Sie besteht aus vielen unterschiedlichen Zellschichten, die verschiedene Aufgaben erfüllen. Manche übertragen Licht und Sinneseindrücke an Nervenzellen, die es dann über das Gehirn ermöglichen, zu sehen. Zusätzlich gibt es unterschiedliche Gefäßnetze, die die Netzhaut mit Nähr- und Sauerstoff versorgen. Alle Zellen bilden ein Team. Sobald einer oder mehrere dieser Teamspieler ausfallen, entstehen Schwachpunkte, die oft nicht mehr ausgeglichen werden können. Bei AMD gibt es zusätzlich äußere Einflüsse auf die Krankheitsentstehung – unter der Netzhaut entstehen Ablagerungen, eine Barriere zwischen dem Nähr- und Sauerstoffangebot der Gefäße.

Was begünstigt AMD?

Bei der AMD ist die Pigmentepithelschicht der Netzhaut betroffen, eine normalerweise glatte und gerade einzellige Schicht. Wenn sich darunter Ablagerungen ausbilden, entstehen darin kleine Buckel (Drusen). Diese sind normalerweise das erste Anzeichen der frühen AMD, je nach Ausprägung kann dieser Zustand Jahrzehnte anhalten. Studien zeigen, dass bestimmte Verhaltensweisen wie eine Ernährung mit antioxidativen Vitaminen oder Zink den Verlauf der Erkrankung begünstigen können. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen und UV-Strahlung.

So verläuft die trockene AMD

Im Verlauf der Erkrankung gibt es zwei Verlaufsformen für die späte AMD: im Falle der späten trockenen AMD sterben die Pigmentepithelzellen ab, danach die darüberliegenden Sinneszellen. Diese Form der AMD ist noch nicht behandelbar, schreitet aber nur langsam fort. Im Endstadium können manche Patienten nicht mehr lesen und oder Gesichter erkennen. Erste Studienergebnisse lassen die Hoffnung zu, dass es in den nächsten Jahren eine Therapie geben könnte.

Feuchte AMD ist behandelbar

Die zweite Verlaufsform der AMD nennt man feuchte AMD. Bei dieser Form werden durch den Nähr- und Sauerstoffmangel Botenstoffe ausgeschüttet, die die Bildung neuer Gefäße bewirken. Diese neuen Gefäße sind unorganisiert, dünn und undicht; auch gesunde Gefäße können undicht werden. Dies führt zu einer Flüssigkeitsansammlung unter und in der Netzhaut, welche wiederum das Sehen verzerrt und stark vermindert. Die Diagnose wird meistens mit einer invasiven Gefäßdarstellung gestellt. Unbehandelt führt diese Form der AMD innerhalb weniger Monate zu einer irreversiblen Netzhautnarbe. Glücklicherweise gibt es Medikamente, die den wichtigsten der Botenstoffe („VEGF“) binden und dadurch seine Wirkung verhindern: Die neuen Gefäße verschwinden, die undichten Gefäße werden wieder dicht und die Flüssigkeit verschwindet – das Auge kann wieder besser sehen. Diese Form der Behandlung erfolgt durch Spritzen ins Auge, welche je nach Ansprechen der Erkrankung zwischen einmal im Monat und einmal im Quartal angewendet werden müssen.

Kontrolle als Vorbeugung

Um in die Erkrankung rechtzeitig einzugreifen, sind regelmäßige Augenkontrollen erforderlich. Sonst könnte eine Flüssigkeitsansammlung eintreten, die schon vor ihrer Entstehung mit einem Medikament hätte verhindert werden können. Zur Kontrolle der Erkrankung stehen hochauflösende Schnittbilder zur Verfügung, die es ermöglichen, die Gefäße der Netzhaut darzustellen. Durch eine optimierte Bildauswertung kann die Therapie für jeden Patienten individuell geplant und durchgeführt werden.


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