Wer nicht schlafen kann, fühlt sich schlecht. Das hat oftmals etwas mit dem Hormonhaushalt zu tun. Ein Faktencheck zu Melatonin.
- Melatonin ist ein körpereigenes Hormon und wird in einer
winzigen Drüse des Zwischenhirns produziert. Es steuert den
Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers. Bei Dunkelheit wird es aus der Drüse ins
Blut ausgeschüttet, wodurch Müdigkeit entsteht. Fällt tagsüber Licht
ins Auge, wird die Ausschüttung des Hormons ins Blut eingestellt.
- Die
Melatoninkonzentration im Blut steigt im Verlauf einer Nacht bei
älteren Menschen um den Faktor drei, bei jüngeren um bis zu Faktor
zwölf. Gegen drei Uhr früh wird das Maximum erreicht, wobei auch die
Jahreszeiten dabei eine Rolle spielen, auf die die Hormonproduktion sich
reaktiv einstellt.
- Wenn nur wenige Stunden Tageslicht
vorherrschen, so wie etwa im Winter, bleibt der Melatoninspiegel auch
tagsüber erhöht. Schlafstörungen und Winterdepressionen können als Folge
dessen ebenso auftreten wie generelle Müdigkeit.
- Der
Körper stellt mit zunehmendem Alter weniger Melatonin her. Gerade bei
älteren Menschen, die unter Schlaflosigkeit leiden, ist der
Melatoninspiegel im Blut zumeist spürbar niedriger als bei
Gleichaltigen, die sich über einen ungestörten Schlaf freuen können.
- Bei
zunehmendem Melatoninmangel nimmt die durchschnittliche Schlafdauer ab
und Schlafprobleme treten gehäuft auf. Wer an diesem Mangel leidet,
schläft später ein und erholt sich weniger. In solchen Fällen können
Melatoninpräparate helfen, die zum Einschlafen benötigte Zeit zu
verkürzen.
- Studien haben gezeigt, dass Melatonin hilft, die innere Uhr wieder richtig einzustellen – etwa nach einem Langstreckenflug über mehrere Zeitzonen oder bei Jugendlichen, die in der Pubertät manchmal erst um zwei Uhr früh einschlafen. Auch bei Schichtarbeit kommt es zu Verschiebungen im Melatonin-Haushalt. Betroffenen kann die zusätzliche Einnahme von Melatonin wieder zu einem geregelten Schlafrhythmus verhelfen.