Bei Schwerhörigkeit wird in den meisten Fällen ein Hörgerät verordnet. Doch was, wenn das nicht mehr hilft? Dr. Wolf-Dieter Baumgartner, Universitätsprofessor und HNO-Facharzt am Wiener AKH, klärt über technische Lösungen auf.
Univ. Prof. Dr. Wolf-Dieter Baumgartner
Präsident CIA, Experte für Hörimplantate an der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten der MedUni Wien/AKH Wien ©Foto:AKHWien
Hörgeräte verstärken den von außen kommenden Schall, sodass Geräusche und Töne lauter im Ohr ankommen. Dort wird der Sinneseindruck natürlich verarbeitet. Ist der Hörverlust jedoch stark fortgeschritten und bringt ein Hörgerät keinen Erfolg mehr, gibt es die Möglichkeit eines Hörimplantats. Hörimplantate wandeln einkommenden Schall in elektronische Impulse um, die schließlich vom natürlichen Hörsystem verarbeitet werden. Heute gibt es für jede Art von Hörverlust eine implantierbare Lösung.
Keine Altersbeschränkung
Was das Alter angeht, gibt es keinerlei Beschränkungen für die Implantation: Sie eignet sich bei medizinischer Indikation und gutem allgemeinen Gesundheitszustand sowohl für Babys als auch für Erwachsene. Der Eingriff selbst dauert ein bis zwei Stunden, der Krankenhausaufenthalt beträgt drei bis vier Tage. Die Kosten trägt zur Gänze das österreichische Gesundheitswesen.
Implantierte PatientInnen berichten von einer enorm erhöhten Lebensqualität durch das Hörimplantat. Sie können Gesprächen auch in größeren Gesellschaften folgen, können telefonieren, ins Theater oder ins Konzert gehen. Das Leben wird für PatientInnen im wahrsten Sinne des Wortes lebenswerter.