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Artgerechte Tierhaltung

Vorbeugen ist besser als heilen

Ferkel die sich von der Muttermilch
In Kooperation mit
Ferkel die sich von der Muttermilch
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Die Tiergesundheit ist für die Schweizer Bauern ein wichtiges, ja sogar existenzielles Thema. Denn nur gesunde Nutztiere sind leistungsfähig und produzieren einwandfreie Lebensmittel wie Milch, Fleisch oder Eier. 

Dank Erfahrung und Forschung weiss man, wie sich die Gesundheit von Kühen, Schafen, Ziegen, Schweinen oder Geflügel fördern lässt. Besondere Betreuung brauchen Jungtiere, deren Immunsystem sich zuerst ausbilden muss. Strikte Hygienemassnahmen verhindern bei in Gruppen lebenden Jungtieren einen Krankheitsausbruch.Bei Kälbern, Schweinen sowie Geflügel sind Impfungen gegen verschiedene Krankheiten Usanz. Neugeborene Kälber erhalten in den ersten Tagen die sogenannte Kolostralmilch der Mutter, die besonders viele Antikörper enthält. Ihre Haltung draussen in einzelnen «Iglus» ist ebenfalls eine Massnahme zur Gesundheitsvorsorge. Erst wenn das Immunsystem nach einigen Wochen ausgebildet ist, kommen die Kälber in die Gruppenhaltung. Frische Luft und eine gute Durchlüftung der Ställe sind wichtig. Die heute gängigen offenen Ställe sind dafür ideal. Schliesslich gehören tadelloses Futter, genügend Wasser sowie das Säubern der Liegeflächen zu den Präventionsmassnahmen. Dank aufmerksamer Beobachtung der Tiere sieht der Bauer oder die Bäuerin, wenn es einem Tier nicht gut geht, und kann Massnahmen ergreifen, um Schlimmeres zu verhindern. 

Gesundheitsdienste zur Unterstützung

Bei der Zucht hat sich in Sachen Tiergesundheit einiges getan. Achtete man früher vor allem auf die Leistung und das Aussehen, geht der Trend in der Rindviehzucht heute zu robusten Kühen mit guten Fitnessmerkmalen. Bauern haben ihren Tierbestand immer öfters einem sogenannten Gesundheitsdienst angeschlossen, zum Beispiel dem Rinder-Kälber- oder Schweinegesundheitsdienst. Dabei steht eine enge Zusammenarbeit mit einem Bestandestierarzt im Zentrum, der regelmässig auf den Hof kommt und die Tiere untersucht. Dieser ist auch gefragt, wenn ein Tier trotz Vorsorgemassnahmen erkrankt. Er entscheidet je nach Situation, welche Behandlung angebracht ist. Das Verschreiben von allfällig nötigen Antibiotika muss in jedem Fall durch den Tierarzt erfolgen. Dieser ist zudem verpflichtet, die Behandlung in die sogenannte Antibiotikaverbrauchsdatenbank einzutragen. Das Ziel der Datenbank ist es, Transparenz über den Antibiotikaeinsatz zu erlangen und Massnahmen zur weiteren Reduktion des Antibiotikaverbrauchs umzusetzen. Die Verwendung von Antibiotika ging in der Veterinärmedizin in den vergangenen zehn Jahren um 55 Prozent zurück. Immer mehr Bauern setzen zur Stärkung der Immunabwehr ihrer Tiere oder bei leichten Erkrankungen und Verletzungen auf pflanzliche Tinkturen und Salben sowie auf Komplementärmedizin wie Homöopathie.  Armbänder zur konstanten Überwachung der körperlichen Aktivitäten und Funktionen gibt es auch für Tiere, zum Beispiel als Halsband für Kälber. Dieses meldet, wenn ein Kalb sich ungewöhnlich verhält. 

Vorsorgemassnahmen sind für gesunde Tiere in der Pouletmast wichtig. Foto: Proviande
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