Wer einen Herzinfarkt überlebt, für den stellen sich einige Fragen rund um die eigene Gesundheit, Nachsorge und Prävention – denn nach dem Herzinfarkt kann leider auch vor dem Herzinfarkt bedeuten.
Das menschliche Herz schlägt durchschnittlich 70 Mal in der Minute,
pumpt dabei rund fünf Liter Blut durch unseren Körper und versorgt damit
jede Zelle unseres Körpers mit Sauerstoff. Über den Blutkreislauf hält
uns das Herz am Leben. Obwohl es nur faustgroß ist, ist das Herz ein
wahres, aber auch sehr komplexes Wunderwerk der Natur. Wenn nun bei
einem Herzinfarkt die Blutversorgung durch einen Verschluss eines
Herzgefäßes plötzlich unterbrochen wird, sind wir Menschen in akuter
Lebensgefahr. Dann zählt jede Sekunde: Rettung, Notarzt, Krankenhaus und
schnellstmögliche Behandlung. Doch was passiert eigentlich danach? Und
wie bleibt man auch nach einem Herzinfarkt gesund?
Von der Nachsorge zur Prävention
Ziel der Behandlung ist es, die verschlossenen Gefäße möglichst rasch wieder zu öffnen – egal, welche individuellen Akut-Maßnahmen für Herzinfarkt-PatientInnen im Detail getroffen werden. Glücklicherweise sind die Überlebenschancen nach einem Herzinfarkt heute deutlich höher als früher. Und dennoch ist der Herzinfarkt ein einschneidendes Erlebnis, das eine Änderung der eigenen Lebensgewohnheiten und des eigenen Lebensstils mehr als nur anregt. Außerdem können die Folgen eines Herzinfarktes, wie etwa eine Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder auch Depressionen, das weitere Leben ohnedies auf den Kopf stellen. Die Nachsorge nach einem Herzinfarkt, die begleitenden therapeutischen Maßnahmen und die Prävention weiterer Herzinfarkte, sind essenziell, um ein möglichst gesundes Leben (weiter-)leben zu können. Obwohl ÄrztInnen über die medizinische Expertise für alle Fragen rund um den Herzinfarkt verfügen, sind ohne den Willen und die Mitarbeit von PatientInnen Therapien oftmals nicht nachhaltig.
Physische und psychische Herzgesundheit
Dass
ein gesunder Lebensstil als wichtige Präventionsmaßnahme für viele
Erkrankungen gilt, ist allgemein bekannt. Für PatientInnen nach einem
Herzinfarkt hat dies natürlich ebenso Bedeutung. Regelmäßige Bewegung
und gesunde Ernährung sowie die Vermeidung von Risikofaktoren wie
Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht oder Dauerbelastung und
Stress können helfen, das Herz gesund zu halten. Das „erlernen“
PatientInnen im besten Fall bereits in der Reha. Damit Menschen nach
einem Herzinfarkt nicht nur physisch, sondern auch psychisch wieder
gesund werden, wird heute in der Nachsorge auch ein Schwerpunkt auf die
seelische Verarbeitung des Herzinfarktes gelegt. Denn es geht auch
darum, mit Ängsten um die eigene Gesundheit umzugehen und schlussendlich
das Vertrauen in das eigene Herz zu stärken – damit „danach“ nicht
„davor“ bedeutet.